Nitrat – Geheimwaffe gegen Karies

Gesunde Zähne

Nitratreiches Gemüse – die einfachste Möglichkeit sich effektiv vor Karies zu schützen!

Karies ist die häufigste Infektionskrankheit. Mehr als 90 Prozent der westlichen Bevölkerung sind betroffen – und das trotz täglicher Zahnhygiene. Warum eigentlich? Meist wird der hohe Konsum an Zucker uns Weißmehlprodukten dafür verantwortlich gemacht. Jetzt wurde entdeckt, dass der Konsum von Rote Bete Saft vor Karies schützt. Das Geheimnis liegt in der natürlichen, antibakteriellen Wirkung des Speichels, die durch den Konsum von nitratreichem Gemüse um bis zu 24 Stunden erhöht wird. Die Wirkung wurde in einer eigenen Doppelblindstudie an der österreichischen Fachhochschule in Wels, Fakultät für Technik und angewandte Naturwissenschaften, nachgewiesen.

Prof. Dr. Otmar Höglinger von der Fachhochschule Wels forscht schon seit längerem an den Wirkstoffen der Roten Bete: „Rote Bete zeichnet sich durch einen relativ hohen Nitratgehalt aus und gehört zu den gesündesten Gemüsesorten überhaupt. Deshalb wurden bereits in einem breiten Testverfahren verschiedenste Rote Bete Sorten angebaut und nach der geeigneten Sorte gesucht. Diese Charakterisierung, die einzigartig ist, wurde auch in einer renommierten internationalen Fachzeitschrift veröffentlicht.“

Der Grund warum der Nitratgehalt eine so große Rolle spielt, hängt damit zusammen, dass wir in unserem Körper einen Nitrat-Nitritkreislauf haben. Dieser ist für den Körper essentiell, da aus Nitrit der Botenstoff NO (Stickoxid) gebildet wird. NO hat eine Vielzahl von Aufgaben in unserem Körper. Zum Beispiel ist NO wichtig für die Gefäßerweiterung und verantwortlich für ein aktives Immunsystem. Wie sich herausgestellt hat, spielt NO zudem eine wesentliche Rolle bei der Bekämpfung von Milchsäurebakterien in unserem Mund. Milchsäurebakterien produzieren – wie der Name schon sagt – Milchsäure. Diese Milchsäure setzt aus dem im Speichel vorliegende Nitrit das NO frei und dieses NO kontrolliert in Folge die Menge an Milchsäurebakterien in unserem Mund – Milchsäurebakterien überstehen den Kontakt mit NO nicht.

Milchsäurebakterien, die in der Mundhöhle jedes Menschen vorhanden sind, nutzen Kohlenhydrate wie Zucker, Traubenzucker, Fruchtzucker oder Stärke (in Mehl, Brot und Gebäck) als Nahrungsquelle und erzeugen daraus Milchsäure. Diese Säuren führen zu einem Mineralstoffverlust des Zahns und können ihn beschädigen. Diese Schäden gehen so weit, dass richtige Löcher in die Zahnsubstanz gefressen werden, was landläufig als Karies bekannt ist. In den Industrieländern sind über 90% der Menschen von Karies betroffen. Karies gehört somit zu den am weitest verbreiteten Infektionskrankheiten. Eine bedeutende Ursache für die Entstehung sind die heutigen Ernährungsgewohnheiten in den Industrieländern.

Studie bestätigt Kariesschutzwirkung von Rote Bete Saft

In einer sogenannten Doppelblindstudie mit 50 Probanden wurde die Wirksamkeit des Rote Bete Safts untersucht. 25 Probanden erhielten ein Placebogetränk und 25 Probanden konzentrierten Rote Bete Saft. Es konnte gezeigt werden, dass durch den Konsum von Rote Bete Saft der für die Gesunderhaltung des Menschen so wichtige Nitrat-Nitrit Kreislauf aktiviert wird. Das bedeutet, dass die natürliche Kariesschutzwirkung des Speichels um bis zu 24 Stunden erhöht wird. Zudem konnte auch gezeigt werden, dass die 50 Probanden mit ihrer normalen Ernährung zu wenig nitratreiches Gemüse konsumierten, um dieselbe Schutzwirkung zu erzielen, wie mit dem Rote Bete Saft.

Sogar 28 Tage nach dem Absetzen des Rote Bete Safts war die natürliche Schutzwirkung des Speichels höher als bei der Placebogruppe. Daraus kann man schließen, dass die Aktivität der gesunden Bakterien im Speichel durch den Konsum von Rote Bete Saft erhöht wurde. Dadurch ist mehr Nitrit im Speichel vorhanden, wodurch die Milchsäurebakterien in ihrem Wachstum gehemmt werden. Dies konnte indirekt durch einen zweiten Parameter, dem pH-Wert, der im Speichel gemessen wurde, nachgewiesen werden. Der pH-Wert, der über die Konzentration von Säuren oder Basen Auskunft gibt, ist in der Placebogruppe niedriger, was darauf hinweist, dass mehr Milchsäure vorhanden ist und damit ein erhöhtes Risiko für Karies besteht.

Der Berkeley Test eignet sich daher auch dafür, aus der NO-Verfügbarkeit auf eine gewisse Kariesschutzwirkung schließen zu können.